3. Tag

28.9.2015
Um 4 Uhr stehen wir auf, es ist eine totale Stille um uns rum und der Himmel voller Sterne. Der Oriongürtel, der Zwilling, eine Milchstraße, der Delfin und unzählige andere Sterne funkeln. Der Mond ist nun fast vollständig in der Phase der totalen Mondfinsternis, jedoch sieht er nicht wirklich wie ein Blutmond aus, schade. Es ist aber dennoch schön, die Luft ist aber sehr frisch. Wir krabbeln noch einmal ins Bett, um ein wenig schlafen zu können. Als es dann hell wird ziehen dicke Nebelschwaden über das Wasser, das sieht wunderschön aus, alles wirkt  so friedvoll, einfach toll.


Das Boot wird startklar gemacht, die Ankerpfähle wieder hoch gezogen und nun wollen wir Richtung Rheinsberg. Wir müssen jetzt durch den Wolfsbrucher Schleusenkanal, wo eine weitere Schleuse durchfahren werden muss. Diese Schleuse ist eine Selbstbedienungs- schleuse, die von Hand zu bedienen ist. Wir haben Glück, das Boot vor uns hat den Schleusungsvorgang bereits eingeleitet und wir brauchen nur noch in die Schleuse hinein. Doch dieses Mal ist die ganze Aktion nicht so einfach, wir setzen am Schleusenpfosten etwas heftig an. Das Anlegen klappt aber. Später stelle ich mit Entsetzen fest, dass bei der Schleusenaktion der Rotwein umgekippt ist und sich über die Küchenzeile ergossen hat, was dann eine größere Putzaktion nach sich zog. Nach dem Ausschleusen sind wir auf der Müritz-Havel-Wasserstraße und schippern genüsslich und in aller Ruhe über den Großen Prelowsee, machen dort unsere Frühstückspause und weiter geht es über den Tietzowsee, den Jagowkanal in den Schlabowsee.


Von dort geht es zum nächsten Kanal mit einer wirklich schmalen und niedrigen Brücke, die nur 3,70 m hoch ist, also nur 40 cm höher als unser Hausboot. Ein Hinweisschild zeigt uns an, dass wir das Signalhorn betätigen sollen, was ich dann auch tue. Beim Durchfahren der Brücke halten wir die Luft an und stellen fest, dass wir links und rechts nur 15 bis 20cm Platz haben. Es war verdammt eng.

Jetzt ist der Rheinsberger See erreicht und wir wollen uns das Gasthaus am Rheinsberger See in Warrenthin anschauen, wo wir morgen mit Ingeborg und Lothar verabredet sind. Eine eventuelle Übernachtung wird auch in Erwägung gezogen. Wir umfahren die Remusinsel, wo Norbert mal Unterwasserarchäologie betrieben hat. Es bläst ein recht heftiger Wind und wir können uns auf die angezeigte Seetiefe nicht wirklich verlassen, da der Tiefenmesser keine korrekte Tiefe anzeigen soll. Das Ende vom Lied ist, dass wir schließlich feststecken, wir kommen weder vorwärts noch zurück. Nun ist ein Geduldsspiel gefragt. Norbert gelingt es schließlich doch, das Boot wieder flott zu bekommen und wir beschließen diesen Treffpunkt morgen zu canceln, es erscheint uns zu unsicher. Wir fahren über den Rekekanal in den Grienericksee, dort suchen wir nach Ankermöglichkeiten. In direkter Nähe zum Rheinsberger Schloss, am Cafe Tucholsky, entdecken wir eine kleine Marina, die über eine Gastanlegestelle verfügt. Diese werden wir morgen als Treffpunkt vereinbaren und können Ingeborg und Lothar dann an Bord nehmen.


Wir betrachten noch das wunderschöne Schloss vom Wasser aus und halten nun Ausschau nach einem geeigneten Ankerplatz. Dies ist allerdings mit einiger Mühe verbunden, denn wir hatten den Wind, der uns immer wieder zu schaffen macht, die Ankerpfähle sicher setzen zu können. Schließlich klappt das Ankern und wir haben einen schönen Blick über Rheinsberg und das Schloss. Am Abend bietet sich ein schöner Blick über das beleuchtete Rheinsberg.